Organisationen in Bewegung

AUGENHÖHECamp am 1. Oktober in Hamburg

Das AUGENHÖHECamp meldet sich zurück. Die Unkonferenz für Organisationen in Bewegung findet erstmals wieder als Präsenzveranstaltung statt. Um Menschen zusammenzubringen, die Organisationen gestalten und dabei anders vorgehen als üblich. Das Ziel: Miteinander und voneinander lernen.

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In der Bewegung liegt die Kraft  - so lautet das Motto des AUGENHÖHEcamps in Hamburg. Das AUGENHÖHEcamp ist der Raum für neue Impulse, konkrete Lösungen und frische Energie für Menschen, die in ihren Organisationen Arbeit gestalten und dabei neue Wege gehen. Gemeinsame Arbeit an echten Herausforderungen - ohne Vorträge, ohne Seminare. Wir verzichten aus Überzeugung und Erfahrung auf vorab ausgesuchte Rednerïnnen, damit alle ungefiltert an ihren Themen und Fragestellungen arbeiten können. Die Initiatorïnnen gestalten den Rahmen so, dass die Teilnehmenden nicht nur an ihren Anliegen arbeiten, Erfahrungen teilen und Inspiration tanken können, sondern zugleich die Kraft der Selbstorganisation erleben. Damit steckt in der Form auch eine ganze Menge Inhalt: Im AUGENHÖHEcamp geht es um Neue Arbeit, Selbstorganisation, Eigenverantwortung, Agilität und Lebendigkeit in Organisationen. Die Form ermöglicht nicht nur, all das zu durchdenken, sondern vor allem zu erleben - was vielleicht sogar der wichtigere Aspekt ist.


Miteinander und voneinander lernen


Im AUGENHÖHEcamp unterstützen sich Unternehmer, Geschäftsführerïnnen, Organisationsentwickler, Personalverantwortliche sowie natürlich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenseitig, helfen bei der Lösung konkreter Probleme, bieten Feedback an, hinterfragen Vorgehensweisen - und auch manche lieb gewonnene Gewohnheit. So wird es möglich, miteinander und voneinander zu lernen; neue Erkenntnisse können ins Unternehmen transportiert werden. Das AUGENHÖHEcamp gibt es bereits seit sechs Jahren, am 1. Oktober findet in Hamburg die 21. Veranstaltung dieser Art statt. Entstanden ist das Format schon während der Zeit der Dreharbeiten für den namensgebenden Film AUGENHÖHE - und aus Frust. Frust angesichts der Teilnahme an einem Barcamp, das immer noch überstrukturiert wirkte, zu wenig Freiraum gewährte und Kreativität kaum aufkommen ließ. Das sollte doch anders gehen, überlegte das Team - und erfand ein eigenes Format. Inspiriert von Barcamps und Open Spaces entstand ein Veranstaltungsformat, das genau das ermöglicht, was gefehlt hatte: Freiraum und Kreativität. Und eines, in dem von Anfang bis Ende die Kraft der Selbstorganisation erlebbar wird. Und nicht, wie so oft, nur darüber geredet wird. Das ist zwar auch gut, doch Erlebnisse sind stärker. Die Idee des Films war es, Unternehmen und Unternehmenskulturen zu zeigen, in denen viele Trends der neuen Arbeitswelt - wie Partizipation, sich selbst führende Teams oder auch, Mitarbeitende als Mitunternehmer zu verstehen - bereits zur gelebten Realität gehören. "Wir wollen zeigen, dass eine andere, bessere Arbeitswelt möglich ist!" Beim Schauen des Films entstehen unweigerlich Fragen, was die zu beobachtenden Verhaltensweisen für einen selbst und für das eigene Unternehmen bedeuten können. Fragen, die im AUGENHÖHEcamp behandelt werden.


Wer auch immer kommt, es sind die Richtigen


Wie läuft so ein Tag im AUGENHÖHEcamp nun ab? Wie geht das mit der Selbstorganisation, dem Freiraum und der Kreativität? Nach einem gemeinsamen, einstimmenden Start werden von den Teilnehmenden die Themen vorgeschlagen und selbst in Sessions eingeplant. Dabei hat jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer die Möglichkeit, selbst eine Session durchzuführen oder an einer teilzunehmen. Sessions können vorbereitet sein oder spontan entstehen. Ob diese eine gemeinsame Erörterung eines Themenbereiches, die Klärung einer Fachfrage, eine kollegiale Beratung oder einen Vortrag beinhalten, ist denen überlassen, die in der Session zusammenkommen. Die Erfahrung zeigt, dass so ein lebendiger Austausch entsteht, der alle Beteiligten bereichert. "Beim Feierabendbier im Anschluss an das AUGENHÖHEcamp sehen wir oft strahlende Gesichter", erzählt Veranstalter Carsten Holtmann. Sein Kollege Christoph Karsten ergänzt, dass man sich auf das im AUGENHÖHEcamp geltende - dem Open Space entstammende - Motto verlassen könne: "Wer auch immer kommt, es sind die Richtigen." So eine Veranstaltung zieht Menschen an, die sich aktiv beteiligen, die initiativ werden, ihre Erfahrungen teilen und sich nicht scheuen, Fragen zu stellen. Tränen hat es aber auch schon gegeben bei AUGENHÖHEcamps. Tränen der Erleichterung, dass es so viele Menschen gibt, die Arbeit anders, lebendiger denken und gestalten." Den Effekt haben wir anfangs unterschätzt", sagt Initiatorin Silke Luinstra. Es stärkt sehr, Menschen zu begegnen, die wie man selbst Organisationen gestalten, dabei anders vorgehen als üblich und Gewohntes immer wieder herausfordern. Und da Veränderungen oft langen Atem und eine gehörige Portion Resilienz verlangen, ist das mehr als willkommen - und oft noch wichtiger als fundiertes Wissen und gute Konzepte.


Gemeinsam weiterarbeiten


Das Camp findet am 1. Oktober 2021 in den Räumen des Museums der Arbeit in Hamburg statt. Für Interessierte sind noch einige freie Plätze zu buchen. Ein Tipp des Veranstaltungsteams: "Gehen Sie am besten gemeinsam mit Kollegïnnen hin, dann haben Sie gleich Menschen, mit denen zusammen Sie an den Erkenntnissen und Erfahrungen des Tages weiterarbeiten können."


changeX 23.09.2021. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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