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Politiker leiden wie Manager am gleichen Problem. Sie müssen für ihr Tun keine materielle Verantwortung übernehmen. Wenn Politiker versagen, vergeuden sie Steuergelder. Und werden trotzdem mit lebenslangen Renten belohnt. Wenn jedoch Unternehmer versagen, sind sie bankrott und ihre Zukunft steht in den Sternen. Deshalb sind sie ständig gezwungen, langfristig, innovativ und kreativ zu denken. Was also tun? Das Cockpit-Sichtfeld der Politik muss vergrößert werden. Wie? Routineaufgaben werden von Maschinen erledigt. Stichwort: E-Government. Dann haben Politiker wieder mehr Zeit, kreative Lösungen für die aktuellen Probleme zu finden.

Luigi Colani nimmt schon längst kein Blatt mehr vor den Mund. Auch im changeX-Interview spricht er Klartext: Topmanagern hierzulande rinnt nicht nur der Kalk aus der Hose. Nein, sie haben völlig die Bodenhaftung verloren, lassen sich Abfindungen in Millionenhöhe zahlen und setzen zigtausende Mitarbeiter auf die Straße. Der Wirtschaftsstandort Deutschland verkommt! Colani schlägt einen harten Einschnitt vor: Die westlichen Industrienationen müssen ihren Wohlstand aufgeben. Und mit 50 Prozent weniger auskommen. Colani baut in China derzeit neue Flugzeuge und Autos, die fast die Hälfte weniger Treibstoff verbrauchen. Eine Ausstellung in Karlsruhe würdigt jetzt sein Lebenswerk.

Weltpanik regiert zunehmend Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wenn der Ölpreis steigt, Terrorismus wütet oder der Dollar verfällt, regiert weltweit unausweichliche Angst. Der Grund: Es fehlt die Überzeugung, eine komplexe Welt mit ihren Verwerfungen und unbekannten Störgrößen noch steuern zu können. Wie aber können derartige Risiken früh erkannt und gemanagt werden? Mit der Einführung kybernetischer Modelle, die vorhersehbare Domino-Effekte und Katastrophen rechtzeitig verhindern. Fordern zwei Zukunftsdenker und skizzieren erste Anwendungsgebiete. Zum Beispiel eine proaktive Zuwanderungspolitik in Folge schrumpfender Erwerbsbevölkerung.

Manager verwalten, bewahren, imitieren, denken kurzsichtig und stellen ihre persönlichen Interessen in den Vordergrund. Sagt der Publizist Artur P. Schmidt. Organisationen aber können nur von Unternehmern geführt werden, die ihre Intelligenz und Kreativität nutzen. Manager sind ein Auslaufmodell. Sie konzentrieren sich einzig darauf, die Dinge richtig zu tun, während Unternehmer sich darauf fokussieren, das Richtige zu tun. Die Dinge einfach nur richtig tun können Maschinen automatisch besser, während das Richtige zu tun vor allem menschliche Intelligenz erfordert. Die Konsequenz: Manager werden künftig durch Maschinen ersetzt.

Trotz Internetkrise, Nasdaq-Crash und Rezessionsängsten geht der Wandel der Geschäftswelt mit großer Dynamik weiter. Peer-to-Peer-Konzepte (P2P), das heißt der direkte Austausch von Informationen und Dateien ohne zentrale Server, könnten diesen Transformationsprozess weiter beschleunigen. Aller Voraussicht nach wird P2P die Umlaufgeschwindigkeit von Daten geradezu dramatisch steigern - die neue Technologie wird zu einer Beschleunigungsmaschine für die Weitergabe von Wissen. P2P hat das Potenzial zu einer typischen Win-Win-Technologie - einer Technologie, die eine Vielzahl von zusätzlichen Nutzen-Nutzen-Relationen in Unternehmen und bei deren Kunden freisetzen kann.

Wer eine wirklich neue Ökonomie möchte, die auch von sozialen Innovationen begleitet sein soll, muss in erster Linie die Spielregeln der Old Economy verändern. Fünf Megatrends weisen den Weg in Win-Win-Netzwerke.