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Kindererziehung ist eine Welt voller Rätsel. Deshalb hält ein dichtes Netz aus Besserwissereien viele Eltern in Schach. Das Problem: Die meisten populären Erziehungsregeln entpuppen sich bei genauerem Hinsehen als Irrtum und manche Spruchweisheit als Ammenmärchen. Sagt eine Journalistin und zweifache Mutter. Sie deckt schonungslos alle vermaledeiten Erziehungsirrtümer auf. Ein Buch der Marke: Wer hätte das gedacht? Stark bestsellerverdächtig, weil selbst die besten Eltern beim ersten abweichenden Verhalten ihrer Kinder Trost und Hilfe brauchen. Und den Hinweis: Kindererziehung ist ein breiter, langer Strom.

Noch immer ist Kindererziehung in Deutschland Frauensache. Die Männer stürzen sich in die Arbeit, wenn die Kinderlein kommen. Damit es nicht zu arg auffällt, gehen alle Beteiligten damit emanzipiert und aufgeklärt um. Schluss mit der Heuchelei, fordert unsere Redakteurin Anja Dilk. Sie weiß, wovon sie redet. Denn sie stand mit ihrer Kleinfamilie ebenfalls vor der Entscheidung. Die Dilks haben einen Weg gefunden. Ihr Appell: Weniger quatschen, etwas tun! Damit Frauen trotz Kinder arbeiten können. Eines ist klar: In Ländern, wo mehr Frauen arbeiten, werden mehr Kinder geboren. Hierzulande haben das erst wenige kapiert.

Die Erfolgsfaktoren der neuen Ökonomie entsprechen viel eher weiblichen als männlichen Stärken und Neigungen. Die Männerwelt des Industriezeitalters zerfällt, die Lebens- und Arbeitswelt von morgen wird weiblich geprägt sein. Das erfordert von beiden Geschlechtern einen Lernprozess. Männer müssen ihr Dominanzstreben aufgeben, aber beide Geschlechter verlieren Bequemlichkeiten, Besitzstände und Sicherheiten. Es gilt, mit Unsicherheit zu leben und Vertrauen zu entwickeln.