Werte verpflichten
Im Wandel beständig - der Nachhaltigkeitsbericht der Arcandor AG.
Von Florian Michl
Nachhaltiges Handeln, davon sollen alle profitieren: das Unternehmen und die Welt. Wie, das zeigt der Nachhaltigkeitsbericht der Arcandor AG. Darin dokumentiert der Konzern, wie ökologische, soziale und kulturelle Aktivitäten im Unternehmen verankert werden können. / 28.11.08
Nachhaltigkeit Cover Arrangement"Committed to creating value", das ist der Claim des Arcandor-Konzerns und gleichzeitig dessen Fundament für nachhaltiges Handeln. Das Ziel: Mehrwert schaffen - für den Einzelnen wie für die Gesellschaft, für das Unternehmen wie für die Umwelt. Wie das gelingt, ist Thema des Nachhaltigkeitsberichts 2007 des Unternehmens, das seit der Umfirmierung in Arcandor im Juli 2007 die drei Geschäftsbereiche Thomas Cook, Primondo und Karstadt Warenhaus umfasst. "Im Wandel beständig" lautet dementsprechend das Motto des Berichts. Darin sind die Destinationen eines umweltverträglichen Tourismus beschrieben, die Möglichkeiten einer nachhaltigen Sortimentsgestaltung sowie die Verantwortung im Einzelhandel. Offenheit und Transparenz seien die Leitmotive des Berichts, sagt Alexandra Hildebrandt, die Leiterin des Bereichs Gesellschaftspolitik bei Arcandor: "Glaubwürdigkeit als zentraler Erfolgsfaktor kann nur durch eine offene Kommunikation erreicht werden, die verständlich und ehrlich Zusammenhänge darstellt und nur ankündigt, was am Ende auch realisiert wird." Damit ist das Ziel definiert: Eine professionelle und glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation soll sich als Konstante durch die Kultur des gesamten Konzerns ziehen. Und nicht zu einer leeren Phrase verkommen.

Werte sichtbar machen.


Daher nimmt das Wissens- und Personalmanagement eine Schlüsselfunktion in der Unternehmensstrategie ein. Schon früh werden angehende Führungskräfte in Personalentwicklungsprogrammen für dieses Thema sensibilisiert. Unter anderem mit der Veranstaltung "Kreativ handeln, Unternehmenswerte leben" im Essener red dot design museum. Zudem veranschaulichen Buchprojekte die kulturellen, ökologischen und sozialen Aspekte einer nachhaltigen Unternehmenskultur, zum Beispiel das Buch Die Andersmacher. Unternehmerische Verantwortung jenseits der Business Class, erschienen bei J.Kamphausen. Das Gleiche gilt für die im Jahr 2006 gegründete Arcandor Academy: Hier sollen talentierte Mitarbeiter gefördert und im Sinne eines nachhaltigen Personalmanagements langfristig an den Konzern gebunden werden. "Jeder Mitarbeiter zählt", ist das Motto. Vielfalt wird als Chance begriffen. "Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Denkweisen und Erfahrungen entwickeln bei Arcandor ihre individuellen Potenziale", heißt es im Bericht. Entsprechend unterzeichnete der Konzern im Juni 2008 die "Charta der Vielfalt", um ein "Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist und allen Mitarbeitern Wertschätzung entgegenbringt".

Nachhaltigkeit leben.


Wie aber sieht Nachhaltigkeitsarbeit im Unternehmen konkret aus? Der Reiseveranstalter Thomas Cook beispielsweise achtet darauf, Pauschalreisen so umweltverträglich wie möglich zu gestalten: durch eine sparsame Flugzeugflotte und durch die Kennzeichnung besonders umweltfreundlicher Hotels in seinen Katalogen. Das soll den Kunden die Möglichkeit geben, nachhaltige Angebote auszuwählen.
Auch Quelle nimmt seine Verantwortung als einer der umsatzstärksten Anbieter in der deutschen Textilbranche wahr: So wurden im Sommer 2008 erstmals Heimtextilien aus kontrolliert biologisch angebauter Baumwolle angeboten. Zudem achtet Quelle bei der Sortimentsauswahl von Elektrogeräten auf niedrige Verbrauchswerte für Energie und Wasser: 2008 hatte der Versandhändler "ausschließlich Wasch- und Spülmaschinen sowie Kühl- und Gefriergeräte mit Energieeffizienzklasse A oder besser" im Angebot. Zudem neu seit 2007: ein Energie-Kosten-Rechner auf der Unternehmenswebseite www.quelle.de, der sämtliche Kosten berechnet, die ein Elektrogerät während seiner Betriebsdauer verursacht.
Auch im Segment Bio hat sich das Unternehmen positioniert. "Karstadt Warenhaus gehört inzwischen zu den größten Anbietern von Bio-Produkten auf dem deutschen Markt", so der Bericht. Diese Entwicklung will der Konzern weiter forcieren: Nicht nur, indem weitere Bio- und Fairtrade-Lebensmittel angeboten werden, sondern auch, indem Verkäufer speziell geschult werden, Schüler an Bio-Kochveranstaltungen teilnehmen und Meisterköche wie Markus Haxter zeigen, was sie können. Zudem investiert das Unternehmen kontinuierlich in die Optimierung seiner Logistik sowie in moderne Gebäudetechnik - was nicht nur im Nachhaltigkeitsbericht Würdigung fand. 2007 erhielt Karstadt den Klimaschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung.

Florian Michl ist freier Mitarbeiter bei changeX.

Arcandor AG:
Im Wandel beständig. Nachhaltigkeitsbericht 2007.
Arcandor AG, Essen 2008, 83 Seiten.
www.arcandor.com

Kontakt:
Arcandor AG
Dr. Alexandra Hildebrandt
Leiterin Gesellschaftspolitik
Theodor-Althoff-Straße 2
D-45133 Essen
Tel.: +49 (0)201/727-96 62
Fax: +49 (0)201/727-69 96 62
alexandra.hildebrandt@arcandor.com
www.arcandor.com

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Florian Michl schreibt als freier Autor für changeX.

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