Jobsuche vom Kopf auf die Füße gestellt

Buchtipp: Am Anfang jeder Jobsuche steht die Selbsterkundung.
Ein US-Ratgeber mit deutschem Serviceteil.

Von Winfried Kretschmer

Ratgeber für Jobsuche und Bewerbung gibt es wie Sand am Meer. Sie wollen fit machen für den Wettlauf um den Arbeitsplatz. Richard Nelson Bolles ist da radikaler. Seine These: Unser Jobsuchsystem ist vorsintflutlich: "Jahr für Jahr verdammt diese Methode Tausende von Männern und Frauen dazu, den gleichen Weg zu gehen, auf die gleichen Probleme zu stoßen, die gleichen Fehler zu machen, die gleichen Enttäuschungen zu erleben, die gleiche Einsamkeit zu empfinden und schließlich den Eindruck zu gewinnen, mit ihnen stimme etwas nicht." Gegen ein Ablehnungstrauma sei eine Zahnwurzelbehandlung ein Kinderspiel, meint der um griffige Formulierungen nicht verlegene Autor. Er nähert sich dem Thema aus einer übergeordneten Perspektive. Die Bewerbung ist dabei erst der letzte Schritt in der Entscheidungskette. Zunächst heißt es, sich über die eigenen Fähigkeiten klar zu werden und berufliche Ziele zu definieren, bei denen die Augen zu leuchten beginnen. Das sei die Voraussetzung dafür, beim künftigen Arbeitgeber nicht als Bittsteller, sondern als Problemlöser aufzutreten. Das leicht verständlich geschriebene Buch gibt nicht nur zahlreiche Ratschläge, sondern motiviert auch, sie umzusetzen. Vorbildlich: Das in den USA seit 1975 in jährlich aktualisierter Form erscheinende Buch wurde nicht nur übersetzt, sondern für den deutschen Markt redaktionell bearbeitet, deutsche Literaturtipps und Websites inklusive.

Richard Nelson Bolles:
Durchstarten zum Traumjob. Das Bewerbungshandbuch für
Ein-, Um- und Aufsteiger, Campus Verlag, 2000, 343 Seiten

© changeX 2000. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.