Entscheidend ist, wie etwas ankommt.
So hält sich der Autor nicht lange mit kommunikationstheoretischen Modellen auf, sondern kommt gleich zum Wesentlichen: "Wahrnehmung schafft ... ein gedankliches Abbild der realen Welt." Und Wahrnehmung ist notgedrungen selektiv, "unser Bild vom anderen eine gefilterte Konstruktion". Kommunikation ist mehr als der Austausch von Information, schärft der Autor dem Leser ein - dabei kommt es "nicht so sehr darauf an, wie etwas gemeint ist, sondern vielmehr, wie es beim anderen ankommt". Theoretisch mag das banal klingen, praktisch liegen in der Kluft zwischen Meinen und Verstehen die meisten Kommunikationsprobleme im Alltag begründet. Bührer sagt klar, worauf es ankommt: Aufmerksamkeit und Wertschätzung gegenüber dem Zuhörer sind der Schlüssel zu guter Kommunikation.
Den kommunikativen Grundlagen ist der erste von insgesamt sechs Abschnitten gewidmet, in die das Buch gegliedert ist. Nach dem Kommunizieren geht es ums Vortragen, Präsentieren, Visualisieren, Argumentieren und ums Moderieren - und hierbei wird es sehr, sehr praktisch. In kurzen und knappen Anleitungen zeigt der Autor, wie man einen Vortrag oder eine Präsentation vorbereitet, wie man sein Material strukturiert, sich auf den Auftritt vor Publikum vorbereitet, sich gegen Störfeuer aus dem Zuhörerkreis wappnet und anderes mehr. Dabei geht es nicht nur um den Einsatz von Präsentationsmedien und die Gestaltung von Folien, sondern auch um die Wirkung des Erscheinungsbildes, den richtigen Einsatz der Sprechtechnik, die Bedeutung von Redestil und Körpersprache, den Umgang mit Lampenfieber und kritischen Fragen oder das richtige Verhalten um Falle eines Blackouts. Dann nämlich gilt es Ruhe zu bewahren, den letzten Gedanken zu wiederholen, auf jeden Fall aber weiterzureden. Notfalls, so Bührer, solle man sein Publikum um ein Stichwort bitten. Denn: "Erfahrungsgemäß nimmt das Publikum dem Vortragenden einen einzelnen Blackout überhaupt nicht krumm. Eher leidet es mit."
Tabellenmonster und Folienorgien.
Jeweils eine Seite hat der Autor für solche Einzelthemen vorgesehen; die Seiten sind so gestaltet, dass man die untere, grafisch gestaltete Hälfte für den praktischen Einsatz leicht auf Arbeitskarten kopieren kann. Bührer vermittelt die Basics; ihm geht es darum, das grundlegende Handwerkszeug für die Kommunikation im Beruf zu vermitteln. Er tut das durchaus auch mit einer Spur von Ironie, etwa wenn er sich gegen "Tabellenmonster" und "Folienorgien" in PowerPoint-Präsentationen wendet, wenn er für Maßhalten bei der Zahl der Folien, dafür aber die Verwendung einer lesbaren Schriftgröße (mindestens 16, besser 20 Punkt) plädiert. Wer das beherzigt, der ist vor Schnitzern gefeit, wie sie der Autor schon zu oft erlebt hat: "Ich weiß, dass Sie die Zahlen nicht lesen können, aber ich lege die Folie jetzt trotzdem mal auf."
Anton Gebauer ist freier Mitarbeiter bei changeX.
Detlef Bührer:
Toolbox Business-Kommunikation.
Handwerkszeug für eine effizientere Kommunikation,
GABAL Verlag, Offenbach 2007,
143 Seiten, 19.90 Euro,
ISBN 978-3-89749-674-3
www.book-at-web.de
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