Richard Stutelys Praxisleitfaden Businessplan hat das Zeug zu einem neuen Standardwerk.
Locker und mit vielen raffinierten Praxistipps leitet Stutely dazu an, einen Businessplan mit allen Schikanen zu erstellen. Da man hierfür sein Unternehmen kritisch unter die Lupe zu nehmen hat und eine Vision für die Zukunft entwickeln muss, ist sein Buch gleichzeitig ein Grundkurs zu den Themen Bilanzen und strategische Planung.
Als Erstes denkt man: Mein Gott, wie schafft man es, über ein oft nur 20-seitiges Dokument einen 370 Seiten langen Wälzer zu verfassen?! Doch Stutely macht schnell deutlich, dass ein Businessplan, egal wie viele Seiten er hat, mehr ist als ein einfaches Dokument: Es ist eine Gelegenheit, sein Unternehmen auf Herz und Nieren zu prüfen und sich Gedanken über zukünftige Strategien zu machen. Deshalb empfiehlt Stutely auch dringend, den Businessplan selbst zu schreiben und das nicht Beratern zu überlassen. Die liefern dann zwar eine hübsche Hochglanzbroschüre ab, aber bei denjenigen, die den Businessplan später kritisch prüfen, wird das Delegieren nach außen schnell als Führungsschwäche krumm genommen.
Lockeres Gespräch.
Stutelys Ratgeber ist locker
geschrieben, im Stil eines vertraulichen Gesprächs zwischen altem
Hasen und Nachwuchsführungskraft. Gelegentlich klingt in seinen
Tipps gesunder Zynismus durch, so bekommen zum Beispiel
Risikokapitalgeber ihr Fett weg. An vielen raffinierten
Ratschlägen merkt man, dass man es mit einem erfahrenen Praktiker
zu tun hat. Stutely weiß genau, was in einem Businessplan einen
guten Eindruck macht und was nicht.
Mit einem guten Gefühl dafür, was für Fragen und Probleme
man bei seinem ersten Businessplan haben könnte, behandelt er die
einzelnen Abschnitte des zukünftigen Plans. Dabei setzt er
praktisch nichts voraus und vermittelt sowohl Grundwissen ("Was
ist eigentlich doppelte Buchführung?") als auch Erfahrungswerte
("Wie Erbsenzähler denken"). Wer sein Start-up zwar mit
Enthusiasmus, aber wenig BWL-Wissen gegründet hat, findet hier
einen Komplettkurs in strategischer Planung und in Bilanzierung.
Geduldig und verständlich informiert Stutely nicht nur, welche
Daten in den Businessplan hineingehören, sondern er lehrt auch,
wie man zu diesen Daten kommt: Wie man den Ist-Zustand seines
Unternehmens analysiert, sich ein Verständnis seiner Wettbewerber
erarbeitet und eine Vision für seine Firma entwickelt. Kurz,
Stutely macht sein Buch zu einem individuellen Workshop. Durch
den freundschaftlichen Ton fühlt man sich fast schon persönlich
betreut. Diejenigen, die ihren Businessplan unter extremem
Zeitdruck erstellen, finden bei Stutely sogar einen vollständigen
Plan, den man als Gerüst verwenden und auf sein Unternehmen
zuschneiden kann.
Kurz: Wer nach der Lektüre dieses Buches einen schlechten
Businessplan abgibt, der gehört wegen sträflicher
Begriffsstutzigkeit ins Gefängnis geworfen.
Richard Stutely:
Der professionelle Businessplan. Ein Praxisleitfaden für
Manager und Unternehmensgründer,
Financial Times Prentice Hall 2001,
370 Seiten, 44,95 Euro
ISBN 3-8272-7076-6
Sylvia Englert, Journalistin und Buchautorin, ist Redakteurin bei changeX.
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