Frische Gedanken
Reingelesen 1 | 2020: Unsere Buchempfehlungen Anfang 2020
Hier unsere neue Bücherliste mit acht Kurzrezensionen aktueller Titel aus den Wirtschafts- und Sachbuchprogrammen der Verlage - querbeet durch Themen und Disziplinen. Dieses Mal geht es um zeitgemäße Trainings, um organisationale Transformation in 90 Tagen, um Ökoroutine versus Ökomoral, um gemeinsames Denken, um die gentechnische Revolution, die Bedeutung der Energieerzeugung für die kulturelle Evolution, das Novozän als allerneuestes Erdzeitalter sowie um nordische Lifestyletrends. Auswahl und Texte (soweit nicht anders angegeben): Winfried Kretschmer
Ian Morris:
Beute, Ernte, Öl.
Wie Energiequellen Gesellschaften formen.
DVA, München 2020, 432 Seiten, 26 Euro (D), ISBN 978-3-421-04804-2
Was ist der Motor der kulturellen Evolution? Der Entwicklung der Zivilisation, der Werte und der Formen gesellschaftlichen Zusammenlebens? Ist es die Form der Kommunikation, also die Entwicklung der Medien, derer sich die Menschen bedienen, um sich zu verständigen. Sprache, Schrift, Buchdruck, Digitalität? Oder gibt es einen darunter liegenden, noch allgemeineren Bestimmungsfaktor? Dieser Ansicht ist Ian Morris, Professor für Geschichte und Archäologie in Chicago und Stanford. Seine These: Es sind die Energiequellen, die Gesellschaften formen. "Der starke Anstieg der menschlichen Energieerzeugung war in den vergangenen 20.000 Jahren der Motor der kulturellen Evolution, und in diesem Zusammenhang haben sich auch die menschlichen Werte verändert." Die jeweiligen Methoden der Energiegewinnung geben Morris zufolge vor, welche Organisationsformen und demografischen Ordnungen am besten funktionierten. "Und diese wiederum bestimmen, welche Werte sich durchsetzen." Entsprechend unterscheidet Morris drei historische Phasen, in denen sich jeweils unterschiedliche Gesellschaftsformen und Werte herausbildeten: von der Wildbeuterei über die Landwirtschaft bis zum Zeitalter der fossilen Energien. Soweit die holzschnittartige These nochmals reduziert. Spannender noch ist die daraus resultierende Schlussfolgerung mit Blick auf die Zukunft: Die Interpretation unserer Grundwerte werde sich, so Morris, "im Laufe des 21. Jahrhunderts schneller verändern als je zuvor, da sich die Energiegewinnung schneller verändert als je zuvor".
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James Lovelock:
Novozän.
Das kommende Zeitalter der Hyperintelligenz.
Verlag C.H.Beck, München 2020, 160 Seiten, 18 Euro (D), ISBN 978-3406745683
Die Erde ist ein selbstregulierendes System, sie kann als ein einziger Organismus betrachtet werden - der Planet und das Leben auf ihm sind ein sich gegenseitig beeinflussendes Ganzes. Das ist der Kern der These, die James Lovelock vor 40 Jahren vorgelegt hat. Gaia nannte er dieses komplexeste aller Systeme und erntete dafür neben Zustimmung auch vehementen Widerspruch bis hin zum Esoterikvorwurf. In seinem neuen Buch, seinem vielleicht letzten, wartet der kürzlich 100 Jahre alt gewordene Forscher nun mit einer kaum weniger überraschenden These auf: Er proklamiert den Beginn eines neuen Erdzeitalters. Während die Rede vom Anthropozän als dem ersten menschengemachten Erdzeitalter unter dem Eindruck des Klimawandels allmählich zum Gemeingut wird, ist Lovelock schon eins weiter. Er sieht eine neue Ära im Entstehen, die charakterisiert ist dadurch, dass neue Lebensformen aufkommen, die sich aus Systemen künstlicher Intelligenz selbst entwerfen und erschaffen. Er nennt sie Cyborgs: Wesen, die "bald tausend und schließlich Millionen mal intelligenter sein" werden als wir und die ihre überragende Denkfähigkeit auf die eigene Evolution anwenden. Mit ihnen "steuert unsere Herrschaft als alleinige Versteher des Kosmos rasant ihrem Ende zu" - wir sind im Novozän angekommen, sagt Lovelock. Dies ist nicht die Annahme, dass Maschinen die Macht übernehmen. Es ist auch keine Variante der Singularitätsthese (Ray Kurzweil), die im Grunde nur exponentielles Wachstum extrapoliert. Lovelock hingegen sagt, wir erlebten "eine andere Form von Beschleunigung". Es ist die Fortsetzung der Evolution mit fortgeschrittenen Mitteln. Es ist die Evolution eines Systems, das sich anschickt, so Lovelocks Gedankenexperiment, ohne den Menschen seine Mission zu erfüllen: ein intelligentes Universum zu schaffen. Das ist zweifellos spekulativ, aber kühn gedacht, in sich stringent und keine Minute langweilig.
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Jamie Metzl:
Der designte Mensch.
Wie die Gentechnik Darwin überlistet.
Edition Körber, Hamburg 2020, 424 Seiten, 24 Euro (D), ISBN 978-3-89684-276-3
Der US-amerikanische Wissenschaftsjournalist Jamie Metzl zeigt in seinem Buch Der designte Mensch, wie rasant die gentechnische Revolution voranschreitet und welche völlig neuen Möglichkeiten sie in wenigen Jahrzehnten bereits eröffnen wird - von der Heilung von Krankheiten über die "Optimierung" von menschlichen Embryonen und "grüne" Gentechnik bis hin zur synthetischen Biologie, der es vielleicht bald gelingt, künstliche Organe zu züchten, oder beim Kampf gegen das Altern. So werde die Genetik in den nächsten Jahrzehnten nicht nur in der Lage sein, Krankheiten auszuschalten, sondern Charaktereigenschaften wie Intelligenz, Extrovertiertheit oder bestimmte Talente wie Sportlichkeit und Musikalität gezielt zu optimieren. Die Revolution der Gentechnik lässt sich in vielen anderen Bereichen segensreich einsetzen, betont Metzl, dennoch tun sich viele ethische Fragen auf. Der Autor plädiert deshalb dafür, ein gemeinsames Regelwerk zu erstellen. Er denkt an ein internationales Übereinkommen, ähnlich dem Atomwaffensperrvertrag, das ein unkontrolliertes Ausbreiten von gentechnischen Verfahren verhindern soll. Denn nichts wäre verheerender als ein globales gentechnisches Wettrüsten, insbesondere im militärischen Bereich. Jamie Metzels Buch ist ein Weckruf für eine bislang schlummernde Debatte. Der Autor zweifelt nicht daran, dass Gentechnik eine großartige Chance für die Menschheit sei - aber sie bleibt eine Hochrisikotechnologie, die behutsamen Umgang, aktive Regulierung, internationale Koordinierung und eine breite gesellschaftliche Debatte erfordert. Grundtenor des Buches: Diese Revolution ist unausweichlich - aber wir können steuern, in welche Richtung sie geht. Kurzrezension: Birgit Bahtić-Kunrath
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Silke Hermann, Niels Pfläging:
OpenSpace Beta.
Das Handbuch für organisationale Transformation in nur 90 Tagen.
Verlag Franz Vahlen, München 2020, 152 Seiten, 14.90 Euro (D), ISBN 978-3-8006-6054-4
Wow, was für ein Versprechen: Transformation einer Organisation in nur 90 Tagen! So steht es auf dem Handbuch dafür, das Silke Hermann und Niels Pfläging soeben vorgelegt haben: OpenSpace Beta, so sein Titel. Dahinter steckt zunächst Open Space, die legendäre partizipative Großgruppenmethode, die Harrison Owen vor 30 Jahren entwickelt hat und die nichts von ihrer Frische und Kraft eingebüßt hat. Vielleicht weil sie einfachen Regeln - oder besser: Prinzipien - folgt, die es leicht machen, Teil der Veranstaltung zu sein und teilzuhaben. Prinzipien sind es, die Open Space mit Beta verbinden. Der Beta-Kodex ist aus den zwölf neuen Gesetzen der Führung hervorgegangen, die Niels Pfläging 2011 publiziert hat - und heute ist er sicher, das Rätsel, "wie tiefgreifende, organisationsweite ‚Transformation‘ in der Praxis zustande kommt", gelöst zu haben. Die Lösung heißt eben OpenSpace Beta. Sie bildet gewissermaßen die Treppe zur organisationalen Veränderung. Beta ist dabei das Treppengeländer: zwölf Prinzipien, die als Frage an die Organisation gerichtet jeweils eine klare Ja-/Nein-Antwort möglich machen. "Unterstützen alle unsere Praktiken, Rituale, Artefakte und Kommunikationsformate Teamautonomie?" Bei Ja geht es weiter, "anderenfalls müssen Praktiken abgeschafft oder verändert werden". Open Space wiederum bestimmt, was auf der Treppe geschieht. Dabei gilt: Engagement statt Zwang. Selbstorganisation statt top-down. Es gilt das "Prinzip der Einladung". Transformation kann nur gelingen, wenn Mitarbeitende permanent eingebunden sind, sagen die Autoren: "Die Mitarbeitenden selbst sind die Veränderungsarbeit!" Dabei unterstützen Schlüsselpersonen oder kleine Teams in definierten Rollen. Sie begleiten die Transformation über einen definierten Prozess von 90 Tagen Dauer: vom Vorlauf (Bühne schaffen!) übers Beginnen und Tun hin zum Beenden und zur Resonanzzeit, dem Reifen der Veränderung. Extrem spannend. Sehr durchdacht. Und ein großes Versprechen.
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Carolin Wolf:
Gemeinsam denken.
Die VUKA-Welt braucht mehrere Köpfe.
BusinessVillage, Göttingen 2019, 237 Seiten, 24.95 Euro (D), ISBN 978-3-869804705
Unsere Welt ist VUKA: volatil (= unbeständig), unsicher, komplex und ambiguin (= mehrdeutig). Heute ist das fast schon ein Gemeinplatz. Fraglich allerdings ist, ob die Konsequenz dieser Diagnose wirklich allen klar ist, denen das Akronym so flott von den Lippen geht. Diese Konsequenz nämlich lautet: Eine veränderte Welt verlangt ein neues Denken. Insofern ist es wichtig, dass Bücher wie das von Carolin Wolf darauf insistieren, dass dieses neue Denken ein gemeinsames Denken sein muss. Weil es in einer VUKA-Welt, so die Autorin, mehrere Köpfe braucht, die zusammenwirken - indem sie gemeinsam denken und zugleich die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dieses erfolgreich geschehen kann. Diese Betonung ist wichtig, denn sie differenziert zwischen der Verwendung von Worthülsen (VUKA, Agilität, New Work) und der tatsächlichen Umsetzung des Neuen. Darum geht es in dem Buch von Carolin Wolf. Theoretisch fundiert und praktisch umsetzbar erörtert sie die Möglichkeit erfolgreichen gemeinsamen Denkens in Meetings, in der Projektarbeit, in Entscheidungsverfahren, in Veranstaltungsformaten und in Gruppen ganz allgemein. Motto: In Zukunft nur gemeinsam. Eine Pointe dabei - die Vielstimmigkeit ereignet sich letztlich auch im eigenen Kopf: So weist die Autorin in Anlehnung an den hypnosystemischen Ansatz von Gunther Schmidt darauf hin, dass auch unser Inneres nicht mit einer Stimme spricht. Das bedeutet, "die Komplexität auch im eigenen inneren Dialog zu sehen und die eigene Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit als Gewinn und Chance … wahrzunehmen". Und wer die eigene Vielstimmigkeit wahrnimmt, dem fällt es vielleicht auch leichter, die Vielstimmigkeit draußen als Gewinn zu erfahren.
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Barbara Messer:
Wir brauchen andere Trainings!.
Wie wir Menschen in Unternehmen weiterbilden können.
GABAL Verlag, Offenbach 2019, 200 Seiten, 29.90 Euro (D), ISBN 978-3-86936-936-5
Wir brauchen andere Trainings! Das lässt sich als Hilferuf lesen, weil die tradierten Weiterbildungsformate (wie auch die der Meetings) mit dem Veränderungstempo der Welt nicht mehr Schritt halten. Weil sie zu langsam und unflexibel geworden sind und überholten Formen anhängen: frontal, top-down. Vor allem aber ist dieser Buchtitel ein Aufruf zur Veränderung - und zugleich Ausdruck der Hoffnung, dass die herkömmlichen Bildungs- und Trainingskonzepte von neuen, individuellen Modellen abgelöst werden: "maßgeschneidert, gegebenenfalls adaptiv, leichtfüßig und nutzerfreundlich, motivierend, ökonomisch, flexibel" sollen diese sein. Und nicht zuletzt auf intrinsischer Motivation basierend: auf dem Wunsch und Willen, zu lernen. Nicht mehr auf verordneter Verpflichtung zur Weiterbildung. Barbara Messer führt fundiert in die Thematik ein, erläutert Trends, Hintergründe und Herausforderungen und zeigt, wie andere Trainings mit neuen Formaten und Methoden und einem anderen Design gestaltet werden können. Wie solche Formate aussehen können, erläutert Messer gut nachvollziehbar an praxisnahen Beispielen. Zum Beispiel Mikrotrainings. Sie sind "ein Format unserer Zeit". Die Autorin macht deutlich, dass es mit neuen Formaten allein nicht getan ist. Es brauche nicht nur andere Settings und Methoden, sondern auch mehr Mut in den Unternehmen, Persönlichkeiten als Trainer, Befruchtungsmomente und persönliche Transformation. Andere Trainings verlangen eine andere Herangehensweise des Trainers ebenso wie ein anderes Konzept von Weiterbildung in den Unternehmen und eine andere Vorstellung von Prozessen.
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Michael Kopatz:
Schluss mit der Ökomoral!.
Wie wir die Welt retten, ohne ständig daran zu denken.
oekom Verlag, München 2019, 240 Seiten, 20 Euro (D), ISBN 978-3-962381318
Suffizienz versus Ökoeffizienz lautete der Gegensatz in der "alten" Ökologiebewegung. Verzicht versus neue Technologie und neue Rahmenbedingungen also. Und auch heute stehen sich bei den Klimaschützern dieser Tradition folgend zwei Positionen konträr gegenüber. Während die eine an die Verantwortung des Einzelnen appelliert und zu einem CO2-neutralen Leben aufruft, setzt die andere auf eine politische Lösung durch eine Veränderung des regulativen Rahmens. Ökomoral versus Klimapolitik. In der Öffentlichkeit haben persönliche Verhaltensänderungen seit einiger Zeit an Aufmerksamkeit und Zuspruch gewonnen. Dagegen wendet sich Michael Kopatz, Abteilungsleiter am Wuppertal Institut. Schluss mit der Ökomoral! lautet der provokative Titel seines neuen Buches. Darin tritt er entschieden für eine Änderung des Systems ein und fordert, das Individuum von der überkomplexen Entscheidungslast zu befreien - indem durch eine intelligente Änderung von Standards und Limits Öko zur Routine wird. Ökoroutine heißt dieses Konzept, das Kopatz bereits 2016 in seinem gleichnamigen Buch vorgestellt hat. "Ökoroutine verändert die Verhältnisse so, dass sich nachhaltiger Konsum verselbständigt." Durch eine Politik des Förderns und Forderns - durch Schubser im Sinne des Nudge-Ansatzes also - solle "das Verhalten von Menschen so beeinflusst werden, dass kluge und wünschenswerte Entscheidungen entstehen". Und die Menschen das tun, was sie mehrheitlich ohnehin für sinnvoll hielten. Anhand von illustrativen Alltagsgeschichten dekliniert Kopatz in seinem neuen Buch nun das Konzept in den unterschiedlichen Lebenslagen und Ökodilemmata durch. Das ist pointiert geschrieben und gut beobachtet und bietet nicht zuletzt haufenweise Lösungsvorschläge - wohlgemerkt nicht nur strukturelle Änderungen, sondern auch Ideen für ganz persönliche Verhaltensänderungen. So relativiert der Inhalt denn auch den Titel des Buchs. Der ist pointiert, weil Bücher klare Thesen brauchen. Aber er ist doch einseitig. Denn Klimaschutz braucht beides: individuelle Verhaltensänderungen ebenso wie eine entschiedene Änderung des regulativen Rahmens. Sonst wird das nur eine halbe Sache mit dem Klimaschutz.
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Katja Pantzar:
Sisu.
Der finnische Weg zu Mut, Ausdauer und innerer Stärke.
Luebbe Verlag, Köln 2018, 256 Seiten, 20 Euro (D), ISBN 978-3-431-04093-7
Zuerst Hygge, dann Lagom, schließlich Sisu - damit scheint das Dreigestirn der nordischen Lifestyletrends komplett. Wir erinnern uns, Hygge, das ist das heimelige dänische Rezept für mehr Glück im Alltag. "Hyggelig" bezeichnet das Gefühl von Vertrautheit, Sicherheit, Geborgenheit, zusammen oder alleine. Das schwedische "Lagom", für das es ebenfalls kein deutsches Wort gibt, meint "genau im richtigen Maß" oder "alles in Maßen" und zielt auf Ausgeglichenheit und innere Balance - die schwedische Formel fürs Glück. Dazu gehören ein nachhaltiger Lebensstil und ein gesunder und bewusster Lebenswandel, bevorzugt auch mit Sport im Freien. Dies ist auch ein Kennzeichen von Sisu, dem "finnischen Weg zu Mut, Ausdauer und innerer Stärke", wie der Untertitel des Buchs von Katja Pantzar verspricht. Das klingt nun schon nicht mehr ganz so hyggelig. Tatsächlich hat Sisu mehr mit mentaler Stärke, mit Standhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit zu tun, mit Resilienz also, als mit wohligem Rückzug ins Heimelige. So gehören eine gute körperliche Verfassung, die Verbindung mit der Natur, eine nordische Ernährung mit Beeren, Gemüse, Brot und Fisch ebenso wie Sport und Bewegung, natürlich Sauna und Winterschwimmen zu den Grundbestandteilen eines Sisu-Lebensstils. So ist Winterschwimmen in Finnland sehr verbreitet und macht Sisu zu so etwas wie Hygge für Harte … aber das ist ein Witz, der dem Buch nicht gerecht wird. Die Autorin erzählt darin, wie sie als Nicht-Finnin den Zugang zu Sisu fand und wie ihr diese "einzigartige Kultur der Resilienz" half, ihre Ängste und Depressionen in den Griff zu bekommen. Und wie es ihr gelang, sich "von einer eher kraftlosen, passiven Person, die Angst vor Neuem hat, in jemand zu verwandeln, der sich körperlich und psychisch besser und stärker fühlt". Ein Buch für alle, die ihren Lebensstil im Alltag verändern möchten. Und nicht zuletzt eine hervorragende Einführung ins Winterschwimmen.
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