|
Liebe Leser, |
|
|
vergangene Woche erschien der Newsletter sehr spät, diese Woche kommt er früher als gewohnt. Beides reisebedingt.
Heute geht es ausnahmsweise mal um uns. Uns Journalisten. Immer wieder hört man: Weil heute jeder selbst publizieren kann, brauche es keine Journalisten mehr. Das aber ist zu kurz gedacht. Gerade weil die Informationsmenge wächst, braucht es professionelle Journalisten, die die Zeit und die Unabhängigkeit haben, Themen nachzuspüren und sie aufzubereiten. Und dieser Journalismus braucht eine unabhängige Finanzierung. Deshalb gibt es bei changeX das Abo-Modell. Wir vertrauen darauf, dass unsere Leser bereit sind, einen Beitrag für unsere Arbeit zu zahlen.
In dieser Haltung bestärkt uns das Interview, dass Anja Dilk mit Bernhard Pörksen geführt hat. Dies war freilich nicht der Grund, es zu führen. Sondern Pörksens frischer Blick auf den Journalismus. Der Medienwissenschaftler leitet nämlich die Aufgabe des Journalisten von der konstruktivistischen Theorie der Erkenntnis her. Er sagt: Eine demokratische Gesellschaft braucht eine professionelle Form der Selbstbeobachtung - und das ist ein viel zeitgemäßeres Verständnis als die immer noch herumgeisternde Vorstellung vom Journalisten als Gatekeeper, der Informationsströme lenkt.
Von daher ist es auch nicht weit zu dem komplexen Gesellschaftsbild, das Armin Nassehi in seinem neuen Buch entwirft, wir haben es letzte Woche vorgestellt. Wenn es nämlich stimmt, dass die gesellschaftlichen Bereiche sich ausdifferenzieren und zunehmend ihrer eigenen Logik folgen, dann bedarf es der Übersetzung zwischen den unterschiedlichen Perspektiven und Sichtweisen. Aufgabe für Journalisten.
Mehr zu diesem Thema in unserem Interview mit Bernhard Pörksen. Ergänzend zur Rezension des Buches von Armin Nassehi gibt es diese Woche eine Zusammenfassung der vier wichtigsten Elemente seines komplexen Komplexitätsbegriffs.
Mit dem dritten Magazinbeitrag fangen wir schließlich etwas Neues an. Flankierend zu unserer Serie über Unternehmen, die Grundlegendes anders machen, starten wir eine Folge von Beiträgen, die sich dem Thema "neue Organisationsformen" auf einer mehr theoretischen Ebene nähern. Das beginnt mit einem Gastbeitrag von Bernd Oestereich über die vier Prinzipien der soziokratischen Kreisorganisation.
Im Partnerforum schließlich stellen wir das neue Kursbuch vor, das die Jugend erforscht: Jugend forsch.
Eine inspirierende Lektüre wünscht
Winfried Kretschmer
Chefredakteur
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Und wo arbeiten Sie? |
Eine Erinnerung: Umfrage zum Thema "Arbeitsorte"
Eine Umfrage zum Thema "Arbeitsorte" hat die Initiative 3rd Places gestartet. Ziel ist es, mehr über die Nutzung unterschiedlicher Arbeitsorte zu erfahren. Die Umfrage steht online bereit unter: Umfrage 3rd Places Die Ergebnisse werden im Mai auf dem Kongress Spaces und auf changeX vorgestellt.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Diese Woche neu im Magazin |
|
Verbunden im Konsent |
|
Vier Prinzipien der soziokratischen Kreisorganisation - von Bernd Oestereich |
|
|
Soziokratie. Ein Begriff, der immer mal wieder fällt, wenn es um zeitgemäße Entscheidungsarchitekturen für Unternehmen geht. Die soziokratische Kreisorganisation ist eine Alternative zur pyramidenförmigen Linienorganisation und zu Top-down-Entscheidungen in Organisationen. Wie genau sie funktioniert und wie sie aufgebaut ist, erläutert unser Beitrag.
18.03.2015
zum Essay
|
|
|
Beobachter im Multiversum |
|
Eine demokratische Gesellschaft braucht eine professionelle Form der Selbstbeobachtung - ein Gespräch mit Bernhard Pörksen |
|
|
Das Vertrauen ist im Keller, die Medienverdrossenheit wächst. Der Journalismus ist in der Krise. Ringt um seine Rolle in einer digitalen Öffentlichkeit, in der jeder zum Publizisten wird. Weiterhelfen kann die konstruktivistische Theorie der Erkenntnis, sagt unser Interviewpartner. Denn sie weckt ein Gespür für die produktive Selbstirritation. Für die Frage, ob man ein Phänomen nicht auch ganz anders sehen, ganz anders beschreiben kann. Wer sich der Subjektivität seiner Wahrnehmung, der individuell geprägten Konstruktion von Realität bewusst ist, schaut anders hin. Essenziell für Leute, deren Job es ist, genau hinzuschauen.
19.03.2015
zum Interview
|
|
|
Ordnung unwahrscheinlich |
|
Die vier wesentlichen Elemente von Komplexität |
|
|
Was ist Komplexität? Was macht sie aus? Die Schwierigkeit dabei: Es gibt keine Beschreibungstraditionen, an die ein zeitgemäßes Verständnis von Komplexität anknüpfen könnte. Der Soziologe Armin Nassehi versucht es trotzdem. Und entwickelt eine dichte, ihrerseits komplexe Beschreibung gesellschaftlicher Komplexität. Eine Zusammenfassung.
19.03.2015
zum Shortcut
|
|
|
|
|
|
|