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Liebe Leser, |
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wie man Organisationen fit für die Zukunft macht, ist eine viel diskutierte Frage derzeit. Die Diskussion dreht sich um die Form, um die Struktur, die man Organisationen geben sollte, damit sie für kommende Herausforderungen gewappnet sind. Vielfach aber steht dahinter die Vorstellung, dass es eine beste Organisationsform geben müsse, geben könne. Und so wird die Diskussion dann auch geführt: zwischen Vertretern unterschiedlicher Organisationslogiken und -konzepte.
Zwei Wiener Organisationsberater bringen nun eine erfrischend neue Perspektive in die Debatte ein. Sie sagen: Richtige Organisationsform? Falsche Frage! Die eine, richtige Organisationsform gibt es nicht. In ihrem von Dirk Baeckers Begriff der "temporalen Form" inspirierten Ansatz kann es in unterschiedlichen Bereichen eines Unternehmens nicht nur unterschiedliche Formen der Organisation geben, diese können sich auch im Zeitverlauf ändern. Ja, das sollen sie sogar - die Idee von der Organisation als Leerstelle ist zugleich eine Aufforderung zum Experimentieren. Und sie eröffnet einen neuen Blick auf die Organisationsexperimente, die in vielen Unternehmen bereits laufen. Wir haben diesen Ansatz in einem ausführlichen Gespräch ausgelotet.
Nora S. Stampfl schließt mit ihrem neuen Text unmittelbar an ihren Essay aus der vergangenen Woche an. Sie fragt, was die Veränderung des Lernens unter den Vorzeichen der Digitalisierung für die betriebliche Weiterbildung, für Corporate Learning bedeutet. Auch hier zeigt sich, dass das Ortsprinzip obsolet wird: Digital lernen heißt, jederzeit und überall lernen. Und weil das zum allgegenwärtigen agilen Unternehmen passt, steht ein grundlegender Wandel des Lernens in Unternehmen ins Haus.
Davon handelt auch die Rezension im Partnerforum zu einem Ratgeber über Online-Kurse und Webinare.
Eine inspirierende Lektüre wünscht
Winfried Kretschmer
Chefredakteur
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Diese Woche neu im Magazin |
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Form auf Zeit |
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"Habt Mut, die eigene Organisation zu erfinden" - ein Gespräch mit Susanne Ehmer und Herbert Schober-Ehmer |
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Was ist die richtige Organisationsform für ein Unternehmen? Das ist die falsche Frage, sagen zwei Organisationsberater. Es gibt nicht mehr eine bestimmte Struktur, die besser als andere geeignet wäre. Nicht die richtige oder angesagte Organisationsform. Vielmehr gilt es, genau zu beobachten, was die eigene Organisation braucht. Auszuprobieren und zu experimentieren. Und das Konstrukt permanent in Beobachtung zu halten, um es jederzeit wieder ändern zu können. Die Organisation als temporale Form.
28.04.2016
zum Interview
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Selbstverständlich lernen |
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Die Neuerfindung von Corporate Learning - ein Essay von Nora S. Stampfl |
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Erstellen von Kursangeboten, Planen von Lernsequenzen und Instruktion von Schulungsteilnehmern, das war bislang Aufgabe von Corporate Learning. Die (trügerische) Hoffnung: dass so geschulte Mitarbeiter ihr frisch erworbenes Wissen dann nutzbringend am Arbeitsplatz anwenden. In einer digital vernetzten Welt hat diese Praxis betrieblicher Weiterbildung keine Zukunft mehr. Ihre Rolle wandelt sich von der Wissensvermittlung hin zu einer unterstützenden Funktion: Aufgabe von Corporate Learning (neu) wird sein, Lernerfahrungen zu ermöglichen, Inhalte zu kuratieren und nicht zuletzt ein Umfeld zu schaffen, das selbstgesteuertes Lernen ermöglicht.
28.04.2016
zum Essay
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