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Liebe Leser, |
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Was ist denn eigentlich neu daran? Diese Frage muss sich gefallen lassen, wer (wie wir) den Anspruch hat, die Nase an der Fährte des Neuen zu haben. Und sie ist oftmals berechtigt. Denn vieles, was als neu daherpoltert, ist nur ein Neuaufguss des Alten.
Aber vielleicht ist ja auch der Anspruch falsch: die Vorstellung, dass ständig von überall her Neues auf uns einströmen würde. In der Tat: Wer über die Jahre hinweg verfolgt, wie Themen kommen und gehen, stellt fest: Der große innovative Wurf ist die absolute Ausnahme. Das Neue liegt eher in der Nuance, im Detail. Darin, wie ein Thema aufgehängt und ausgebreitet wird. Wie (oftmals sehr alte) Gedanken neu gedacht, neu interpretiert, neu aufgeladen werden. Neu ist die Variation, die Reinterpretation, die Rekombination, der Remix. Und das wiederum könnte sich als grundlegendes Muster der Innovation entpuppen.
Darauf weist die Arbeit eines lange vergessenen Sozialtheoretikers hin, Gabriel Tarde. Was seine Ideen für das Verständnis sozialer Innovation - und von Innovation insgesamt - bedeuten, darum geht es in dem Interview, das ich mit den drei Dortmunder Soziologen Jürgen Howaldt, Ralf Kopp und Michael Schwarz geführt habe. Darin finden sich ebenfalls wieder Ideen, die wir auf changeX schon hatten - ein Blick in die Beiträge zum Thema (in der rechten Spalte) lohnt!
Zweitens im Magazin: Jost Burger rezensiert das neue (wenngleich nicht mehr ganz druckfrische) Buch von Matthias Horx. Und stößt auf eine durchaus lesenswerte (Neu-)Interpretation des Zukunftsdenkens.
Und im Partnerforum bringen wir eine Inhaltsübersicht über die neue (!) Ausgabe von GDI Impuls. Plus das erste von fünf geplanten Interviews mit den "Track Hosts" der EuViz-Konferenz, dieses Mal Martin Haussmann und Karina Antons über visuelle Kartierung unerforschten Terrains.
Viel Gewinn beim Lesen wünscht
Winfried Kretschmer
Chefredakteur
PS: Wegen des morgigen Feiertags in einigen Bundesländern (Fronleichnam) erscheint der Newsletter schon heute.
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Diese Woche neu im Magazin |
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Nachahmung, die Neues schafft |
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Soziale Innovation entsteht in einem steten Fluss von Erfindung und Nachahmung - ein Interview mit Jürgen Howaldt, Ralf Kopp und Michael Schwarz |
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Alle Welt giert nach Innovation. Und übersieht beim Starren auf das Neue, wie dieses in die Welt kommt: meist nicht als genialer Geistesblitz, sondern als stetiger Strom von Imitation und Variation oft nur kleiner, marginaler Ideen. Erfindung und Nachahmung sind die Treiber sozialer Innovation und sozialen Wandels, das ist der zentrale Gedanke des 100 Jahre vergessenen Sozialtheoretikers Gabriel Tarde. Drei Soziologen erklären, was sein Ansatz für die Erforschung von Verbreitung sozialer Innovationen bringt.
17.06.2014
zum Interview
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Es wird besser |
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Zukunft wagen - das neue Buch von Matthias Horx |
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Unser Gehirn sucht automatisch nach Gefahr. Und stellt sich die Zukunft gerne aufgrund erlebter und eingebildeter Katastrophen vor. Doch wo Angst regiert, herrscht Stillstand. Warum, so fragt Deutschlands bekanntester Zukunftsforscher, machen wir uns nicht klar: Der Menschheit geht es immer besser! Wir müssen nur richtig hinschauen. Und können "Zukunft wagen". Mit weniger Angst.
18.06.2014
zur Rezension
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Zitat |
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"Wir erkennen zunehmend, dass sich Innovationen nicht auf das enge Feld wirtschaftlicher und technologischer Innovationen beschränken lassen. Immer mehr rückt die gesellschaftliche Vielfalt der Innovationen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit."
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Jürgen Howaldt: Nachahmung, die Neues schafft
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