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Liebe Leser, |
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es ist noch früh am Morgen - dennoch die Frage: Haben Sie heute schon gemußt? Nein, gemeint ist nicht, ob Sie etwas mussten. Die Frage richtet sich darauf, ob Sie schon Muße hatten - zumindest einen Augenblick lang? Denn was spricht dagegen, dafür als Tätigkeitswort "mußen" zu verwenden? Muße zu haben oder sich ihr hinzugeben ist genau besehen kein Untätigsein, sondern eine ganz besondere Form von Tätigkeit. Eine Tätigkeit, für die es gleichwohl - ganz im Gegensatz zu arbeiten, malochen, schuften, werkeln, all den Begriffen, die Arbeit bezeichnen - kein Verb gibt. Um diese besondere und paradoxe Tätigkeit, der (nicht anders als Zögern und Zaudern) in der rastlosen Tätigkeitsgesellschaft nur geringe Wertschätzung zuteilwird, geht es in dem schönen Essay, den Rainer Zech als Gastbeitrag beisteuert.
Weiter geht es in unserem Schwerpunkt Unternehmensdemokratie mit einem Interview mit Isabell Welpe und Andranik Tumasjan, die am wirtschaftswissenschaftlichen Lehrstuhl der TU München zum Thema forschen. Dazu stellen wir aus dem Archiv das Interview mit Gernot Pflüger, der schon 2007 für eine Demokratisierung von Unternehmen plädiert hatte - damals unter dem Stichwort Wirtschaftsdemokratie. Lohnt, nachzulesen.
Und im Partnerforum gibt es wieder mal ein Buch, das sich - empirisch fundiert - mit der Generation Y auseinandersetzt.
Eine inspirierende Lektüre wünscht
Winfried Kretschmer
Chefredakteur
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Diese Woche neu im Magazin |
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Lasset uns mußen |
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Muße: ungeschmälertes Menschsein in einer humanen Gesellschaft - ein Essay von Rainer Zech |
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Machen, tun. In unserer Tätigkeitsgesellschaft ist das zum Imperativ geworden. Zögern, Zaudern gilt als Schwäche. Muße ist zur Erholung verkommen, Erholung im Dienst der Wiederherstellung der Produktivität. Doch Muße entzieht sich dem rationalistischen Zweck-Mittel-Kalkül. Sie ist nicht Nichtstun. Sie ist aktive Passivität oder passive Aktivität, Bedingung von Kreativität und ungeschmälertem Menschsein zugleich. Ein Plädoyer für eine verschüttete Tugend.
01.10.2015
zum Essay
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Wissen einbeziehen |
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Der Trend zur Demokratisierung von Unternehmen verstärkt sich - ein Interview mit Isabell Welpe und Andranik Tumasjan |
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Unternehmensdemokratie ist plötzlich zum Thema geworden: Ein Trend, der sich verstärken wird. Sagen zwei Münchner Ökonomen. Und: Das demokratische Unternehmen ist kein Selbstzweck. Die Demokratisierung der Unternehmen ist eine Konsequenz der Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Digitalisierung, der Wandel von Märkten und Kundenanforderungen und der generelle gesellschaftliche Wertewandel zwingen Unternehmen dazu, mehr Teilhabe zu ermöglichen und neue Wissensquellen zu erschließen. Durch demokratische Beteiligung.
01.10.2015
zum Interview
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Wir nennen es Wirtschaftsdemokratie |
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Aus dem Archiv: Es ist eine Frage des Menschenbildes, wie wir Wirtschaft organisieren - ein Interview mit Gernot Pflüger. |
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Ein anderes Unternehmen ist möglich. Gernot Pflüger leitet seit 19 Jahren eine Firma, die gänzlich anders organisiert ist: ohne Chef und ohne Hierarchie, mit einer demokratischen Beteiligung der Mitarbeiter an den Entscheidungen, totaler Transparenz aller Vorgänge und einem Einheitsgehalt für alle. Kurzum: als Wirtschaftsdemokratie.
17.12.2009
zum Interview
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