|
| Liebe Leser, |
|
|
mal was anderes diese Woche. Mitten hinein in den Wandel der Paarbeziehungen führen zwei unserer Magazinbeiträge: Heike Littger interviewt eine Autorin, die sich auf die Spur eines interessanten Phänomens begeben hat: Immer mehr Frauen in Deutschland bringen das Geld nach Haus - sie sind die Ernährerinnen ihrer Familien. Ein Gespräch über einen Rollenwechsel. Im Essay von Frank Dievernich geht es dann um die unstillbare Lust, die manche Männer dazu verführt, es ganz normal zu finden, auf Internetportalen nach der nächsten Gelegenheit zum Seitensprung Ausschau zu halten. Das indes ist nicht nur eine pikante Ausweitung des Marktgeschehens, sondern aufschlussreich für das Funktionieren der Ökonomie ganz allgemein. Denn, so unser Autor, überschießende Fantasie treibt nicht nur Männer in die Sexual-Media-Portale, sondern erweist sich als Treibstoff der Ökonomie schlechthin. Eine Reflexion über Überdruck und Blasenbildung.
Weiter im Programm dieser Woche: Die Rezension eines auf den ersten Blick vielversprechenden Buches, das ein neues Unternehmensmodell verspricht, die Corporation 2020, dann aber doch nur eine stille Liebe zur Planwirtschaft offenbart - denn richten soll‘s der Staat. Im Partnerforum stellen wir eine kleine, aber sehr aufschlussreiche Einführung in die systemische Organisationsberatung vor. Und schließlich gibt‘s ein Update unserer Buchempfehlungen mit einem neuen Spitzenreiter.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Winfried Kretschmer
Chefredakteur
|
|
|
|
| Diese Woche neu im Magazin |
|
| Heiß laufende Fantasien |
|
| Dating-Agenturen: zur Ökonomie einer Blasenwirtschaft - ein Essay von Frank Dievernich |
|
|
In einer Marktgesellschaft ist es normal, dass alles marktförmig geregelt wird. Das Normale aber wird paradox, wenn sich dieses Prinzip auf Tauschbeziehungen ausdehnt, die sich gerade einer Regulation zu entziehen suchen. Den Seitensprung zum Beispiel. Längst ist gesellschaftliche Normalität, dass Internetportale unkomplizierten Sex zu organisieren versprechen: Dating-Agenturen. Sie sind gesellschaftliche Fantasieräume. Sie suggerieren, dass Fantasien Wirklichkeit werden können, sorgen aber zugleich bei deren Zerplatzen für neuen Fantasienachschub. Und da wird es interessant. Denn eben das ist der Mechanismus, der die Ökonomie am Laufen hält. Sie ist selbst eine Blase - deren Platzen durch die Fantasie der Individuen laufend verhindert wird.
29.11.2013
zum Essay
|
|
|
| Der Staat soll’s richten |
|
| Corporation 2020 - das neue Buch von Pavan Sukhdev |
|
|
Corporation 1920: das Unternehmen alter Prägung, das auf Gewinnmaximierung setzt und auf gesellschaftliche Verantwortung pfeift. Corporation 2020: ein Unternehmen mit neuer DNA, das sich seiner Verantwortung stellt und einen neuen, nachhaltigen Kapitalismus befördert. Und wie kommt man dahin? Der Staat soll’s richten. Nur wenn der Staat die ökonomischen Rahmenbedingungen verändert, lässt sich die Macht der Konzerne brechen, sagt ein früherer Topmanager einer deutschen Bank. Wirtschaftswandel von unten? Zeitgemäße Unternehmensstrukturen? Kommen in seinem Modell nicht vor. Stattdessen: staatlicher Dirigismus.
28.11.2013
zur Rezension
|
|
|
| Ernährerinnen |
|
| Immer mehr Frauen in Deutschland bringen in ihrer Familie das Geld nach Haus - ein Gespräch mit Ingrid Müller-Münch |
|
|
Der Wandel vollzieht sich mitunter schleichend. Unter der Oberfläche. Bei jedem zehnten Paar in Deutschland finanziert inzwischen die Frau die Familie. Der Mann als Ernährer und Familienoberhaupt ist auf dem Rückzug. Das alte Familienmodell funktioniert immer weniger. Ein neues, gleichberechtigtes, fortschrittliches ist aber noch nicht in Sicht. Ein Gespräch über einen Rollentausch.
28.11.2013
zum Interview
|
|
|
| Nachschlag zum Bücherherbst |
|
| Hier das versprochene Spätherbst-Update unserer Buchempfehlungen |
|
|
Ganz vollständig war unsere Oktober-Buchliste noch nicht. Noch nicht alle Herbsttitel waren da, und noch nicht alle, die da waren, gesichtet. Vor allem fehlte noch einer der wichtigsten dieses Herbstes - der auch gleich auf Platz eins landet: Adam Grants wegweisendes Buch Geben und Nehmen, das das Denken über Erfolg umkrempeln wird.
25.11.2013
zur Bücherliste
|
|
|
|
|
|
|
Newsletter abbestellen
