Die changeX-Bestenliste November 2009

Buchempfehlungen der changeX-Redaktion

 

Nun geht's in Riesenschritten auf die Bücher des Jahres zu! Haben wir alle wichtigen? Ein paar sind neu in der November-Liste, einige wenige liegen noch im Stapel, sind gerade in Druck oder bei den Autoren - aber wenn wir was übersehen haben, sagen Sie's uns!

Die 12 neuen Gesetze der Führung Die Zeit ist reif für ein neues Business-Paradigma: Zeit für die Abschaffung des Managements.

Niels Pfläging: Die 12 neuen Gesetze der Führung. Der Kodex: Warum Management verzichtbar ist. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2009, 256 Seiten, ISBN 978-3-593-389988-1

Unternehmen haben das Managen professionalisiert – und sich damit jene Dynamik und Lebendigkeit ausgetrieben, die in der komplexen, volatilen Business-Welt des 21. Jahrhunderts überlebenswichtig ist. Das ist die Kernthese von Niels Pflägings neuem Buch. Seine Forderung: die Abschaffung des Managements. Denn die Zeit ist reif für ein neues Business-Paradigma: für einen mentalen Kurswechsel, der Unternehmen schneller, flexibler, robuster und leistungsfähiger werden lässt, der die Wirtschaft krisenfester macht, die Gesellschaft zukunftsfähiger, die Arbeit sinnvoller und die Menschen ein Stück weit glücklicher. Empfehlung: unbedingt lesen!
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Fortuna und Kalkül Ebenso elegant wie tiefgründig konfrontiert Enzensberger die exakteste aller Wissenschaften mit der Endlichkeit ihrer Theorien ebenso wie mit ihren möglicherweise doch metaphysischen Grundlagen.

Hans Magnus Enzensberger: Fortuna und Kalkül. Zwei mathematische Belustigungen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009, 72 Seiten, ISBN 978-3-518-26022-7

Zu allen Zeiten haben die Menschen Praktiken erfunden, um mit den Wechselfällen des Lebens fertigzuwerden und das Schicksal des Einzelnen wie der Gemeinschaft zu deuten. Erst die Moderne räumte mit der Unvernunft auf und setzte an die Stelle des Aberglaubens das Kalkül. Nicht mehr von Schicksal war nun die Rede, sondern von Zufall. Alles schien nun kalkulier- und berechenbar – bis hinein in die feinsten Verästelungen der Finanzmathematik. Die Folgen kennen wir. Nur selten aber erfasst die allgegenwärtige Krisenanalyse deren wirklichen Ursachenkern: die Mathematisierung unserer Weltsicht. Hans Magnus Enzensberger gelingt das ganz wunderbar. Ebenso elegant wie tiefgründig konfrontiert er die exakteste aller Wissenschaften mit der Endlichkeit ihrer Theorien ebenso wie mit ihren möglicherweise doch metaphysischen Grundlagen. Lesetipp!
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Wohlstand neu denken Ab jetzt gilt: Lieber glücklich als reich!

Horst W. Opaschowski: Wohlstand neu denken. Wie die nächste Generation leben wird. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2009, 240 Seiten, ISBN 978-3-579-06878-7

Die Wohlstandsgesellschaft der alten Bundesrepublik ist zu Ende. Wir leben in einer fortgesetzten Krisenwirklichkeit, die unsere Vorstellung von Wohlstand umwälzt. Bescheidener zu leben und dennoch glücklich zu sein, das ist die Vision von Horst W. Opaschowski für das Deutschland nach dem Ende des Schlaraffenlandes, des Traums von immerwährender Prosperität. Es ist eine Vision, die im Leben der Menschen Gestalt gewinnt. Das weiß der Zukunftsforscher mit empirischen Daten zu untermauern. Opaschowski stellt die alte Frage nach dem guten Leben neu. Damit werden wir uns künftig mehr auseinandersetzen müssen. Ab jetzt gilt: Lieber glücklich als reich!
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Deutschlands nächste Jahre Mit Nachdruck setzt dieses Buch die Frage auf die Tagesordnung: Welche Zukunft hätten Sie den gern?

Peter Felixberger: Deutschlands nächste Jahre. Deutschlands Zukunft: Was bleibt und was sich ändert. Murmann Verlag, Hamburg 2009, 240 Seiten, ISBN 978-3-86774-071-5

Wir gehen auf eine Reise, und was nehmen wir mit? Diese Frage stellt sich im übertragenen Sinn auch für unsere Reise in die Zukunft. Das ist die konzeptionelle Idee, die hinter dem Buch des langjährigen changeX-Machers Peter Felixberger steckt: Einen Rucksack zu packen mit Dingen, die wir in die möglichen Zukünfte mitnehmen wollen. Das Rohmaterial an Packstücken lieferten die maßgeblichen Zukunftsforscher des Landes, die auf einer Reihe von Expertenhearings und Workshops im Bundeskanzleramt ihre Thesen und Konzepte vorstellten. Das verdienstvolle Buch zu diesem Prozess setzt mit Nachdruck die im gesellschaftlichen Tagesdiskurs leider zu oft ausgeblendete Frage auf die Tagesordnung: Welche Zukunft hätten Sie den gern?
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Zukunft jetzt!
Zukunft jetzt bietet ganz konkrete Alternativen, die schon jetzt umsetzen lassen.

Ralf Caspary (Hg.): Zukunft jetzt!. Wie wir leben, lernen, arbeiten. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2009, 175 Seiten, ISBN 978-3-515-09397-2

Ein Problem moderner Gesellschaften ist ihre Komplexität. Wie kann man Zukunft denken, angesichts der Vielzahl von Handlungsfeldern, die zudem noch miteinander zusammenhängen? Orientierung wird zur schwierigen Aufgabe, zumal die Orientierung auf ein Morgen hin. Gefragt ist also die Reduzierung von Komplexität, und das gelingt dem kleinen Sammelband Zukunft jetzt! ganz hervorragend. Basierend auf einer Sendereihe des SWR 2 geben namhafte Experten aus Philosophie, Psychologie und den Erziehungswissenschaften Antworten auf die Frage, wie wir morgen leben, lernen und arbeiten werden. Sie formulieren ganz konkrete Alternativen, die sich ohne große Veränderung schon jetzt umsetzen lassen. Lesen und anpacken!
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Theorie U - Von der Zukunft her führen Es gilt, unsere Wahrnehmungsfähigkeit weiterzuentwickeln - und von einer im Entstehen begriffenen Zukunft zu lernen.

Claus Otto Scharmer: Theorie U - Von der Zukunft her führen. Presencing als soziale Technik. Carl Auer Verlag, Heidelberg 2009, 494 Seiten, ISBN 978-3-89670-679-9

Bücher des Jahres 2009, Platz 3! Claus Otto Scharmer rührt an ein entscheidendes Problem in Zeiten schnellen Wandels: die Zukunftsblindheit. Er fragt: Was tun, wenn die Erkenntnisse von gestern für morgen nicht mehr taugen? Lernen hat nämlich einen großen Haken: Es ist ein Download von Mustern aus der Vergangenheit, denn wir lernen aus unseren Erfahrungen. Die Herausforderung heute ist, unsere Wahrnehmungsfähigkeit weiterzuentwickeln - und von einer im Entstehen begriffenen Zukunft zu lernen. Hierin liegt die entscheidende Aufgabe von Führung: Den Prozess des Sehens von Realität so zu vertiefen, dass wir beginnen, entstehende Möglichkeitsräume wahrzunehmen. Und danach zu handeln. Ein kühnes Buch, das die eigene Haltung in den Mittelpunkt rückt: die eigene Achtsamkeit und Aufmerksamkeit.
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Gute Geschäfte Alt und Spiegel machen klar: Die ökosoziale Weiterentwicklung der Wirtschaft geht jeden etwas an.

Franz Alt / Peter Spiegel: Gute Geschäfte. Humane Marktwirtschaft als Ausweg aus der Krise. Aufbau Verlag, Berlin 2009, 263 Seiten, ISBN 978-3-351-02707-0

Gute Geschäfte, in diesem Buch mit dem hintersinnigen Titel skizzieren Franz Alt und Peter Spiegel ihre Lösungsvorschläge für die Krisen der Welt: eine humane Marktwirtschaft, die ökologische wie soziale Anliegen gleichermaßen berücksichtigt. Der Motor für diese ökosoziale Marktwirtschaft ist Social Business: Unternehmen, die Ziele verfolgen, die über schnöde Gewinnmaximierung hinausgehen, die sich der Aufgabe widmen, soziale und Umweltprobleme zu lösen - ein vielversprechender Weg. Alt und Spiegel machen klar: Die ökosoziale Weiterentwicklung der Wirtschaft geht jeden etwas an. Und jeder kann etwas tun. Was, wie viel und an welchen Stellen, zeigen sie beeindruckend konkret und anschaulich in ihrem verdienstvollen Buch.
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Erfolg ohne Chef Ein Unternehmen ohne Chef und ohne Hierarchie kann funktionieren!

Gernot Pflüger: Erfolg ohne Chef. Wie Arbeit aussieht, die sich Mitarbeiter wünschen. Econ Verlag, Berlin 2009, 268 Seiten, ISBN 978-3-430-20086-8

Schon der Buchtitel ist eine Provokation. Erfolg ohne Chef steht da in dicken Lettern, wobei das Wort „Chef“ in einen stilisierten Papierkorb entsorgt wurde. Ein Unternehmen ohne Chef, das soll funktionieren? Es funktioniert, und sogar besser als das alte, auf Hierarchie, Anweisung und Kontrolle basierende Modell, das noch unsere Unternehmenswirklichkeit bestimmt. Das ist die These von Gernot Pflüger, der seit 19 Jahren ein Unternehmen leitet, das gänzlich anders organisiert ist: ohne Chef und ohne Hierarchie, mit einer demokratischen Beteiligung der Mitarbeiter an den Entscheidungen, totaler Transparenz aller Vorgänge und einem Einheitsgehalt für alle Mitarbeiter. Sein Buch ist ein Praxisbericht, kein theoretisches oder gar ideologisches Pamphlet. Ein Appell zum Nachahmen – dem man nur wünschen kann, dass er auch gehört wird.
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Warum tote Pferde reiten? Die Net Generation mit ihren egalitären Arbeitsformen und ihrer Aversion gegenüber Hierarchien fordert die alten Strukturen heraus.

Martin Zenhäusern: Warum tote Pferde reiten?. Wie uns die Net-Generation zwingt umzusatteln. Orell Füssli Verlag, Zürich 2009, 192 Seiten, ISBN 978-3-280-05361-4

„Wenn du bemerkst, dass du ein totes Pferd reitest, dann steig ab.“ Das ist als Weisheit der Dakota-Indianer überliefert. Und dieses Bild bringt Ignoranz und Veränderungsresistenz ganz hervorragend auf den Punkt. Gleich mehrere tote Pferde sind es, auf denen die Entscheidungsträger aus der Boom-Generation unterwegs sind. Sagt der Schweizer Führungskräfteberater Martin Zenhäusern. Er diagnostiziert einen neuen Generationenkonflikt zwischen der mittlerweile etablierten Boom-Generation und einer neuen, jungen Generation: der Net Generation, die mit ihren egalitären Arbeitsformen und ihrer Aversion gegenüber Hierarchien die alten Strukturen herausfordert. Und ohne Zweifel Wirtschaft, Politik und Kultur verändern wird. Zenhäusern hat die Herausforderung durch die Net Generation verstanden. Und empfiehlt: Da bleibt nur umsatteln!
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Das Ende der Welt, wie wir sie kannten Claus Leggewie und Harald Welzer fragen nach der Zukunft der Demokratie,

Claus Leggewie / Harald Welzer: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Klima, Zukunft und die Chancen der Demokratie. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009, 288 Seiten, ISBN 978-3-10-043311-4

Das Buch ist der ambitionierte Versuch, die Krisen unserer Zeit auf das System zu beziehen, das uns zu ihrer Lösung zur Verfügung steht: die Demokratie. Die These: Unsere Demokratien werden unter die Räder kommen, wenn sie nicht radikal erneuert werden und den Weg aus der Leitkultur der Verschwendung finden.
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Global Impact Eine gute Zukunft ist möglich! Ein Buch mit einer umspannenden Vision für die Welt.

Franz Josef Radermacher, Marianne Obermüller, Peter Spiegel: Global Impact. Der neue Weg zur globalen Verantwortung. Carl Hanser Verlag, München 2009, 288 Seiten, ISBN 978-3-446-41730-4

Der Weltuntergang ist abgesagt. Zwar haben wir Krisen, haben Probleme, aber es wächst auch die Fähigkeit der Menschheit, mit Problemen und Krisen umzugehen. Insofern heißt die Botschaft heute: Eine gute Zukunft ist möglich! Diesen Trend zum Zukunftsoptimismus haben sich Franz Josef Radermacher, Marianne Obermüller und Peter Spiegel auf die Fahnen geschrieben. In ihrem Buch denken sie zusammen, was es an guten, positiven und tragfähigen Ansätzen gibt – von Global Governance über regenerative Energien bis hin zu Social Business und Bildung für alle. Sie zeigen: Es ist alles da, was man braucht, um eine bessere und gerechtere Welt zu bauen - man muss nur damit anfangen. Eine ausführliche Rezension folgt in Kürze.
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