Die changeX-Bestenliste März 2010
Die Buchempfehlungen der changeX-Redaktion März 2010
Frühjahrsputz bei unseren Buchempfehlungen: Alle Titel aus dem vergangenen Jahr sind rausgeflogen – Platz für die wichtigsten Frühjahrsneuerscheinungen. Keine Veränderung indes gibt es auf Platz eins: Dueck bleibt Spitze!
Gunter Dueck:
Aufbrechen!.
Warum wir eine Exzellenzgesellschaft werden müssen.
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2010, 224 Seiten, ISBN 978-3-8218-6514-0
Deutschland muss sich einen neuen Job suchen. Denn nach den Industriearbeitsplätzen rückt die Informationstechnologie nun den Dienstleistungen zu Leibe. Da bleibt nur die Flucht nach vorn: der Aufbruch in die Exzellenzgesellschaft. Selten hat jemand die Wissensgesellschaft gründlicher durchdekliniert wie „Wild Duck“ Gunter Dueck. Sein Buch macht richtig Lust auf Zukunft. Sagt Dagmar Deckstein. Gold für Dueck in der Disziplin Aufbrechen!
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Jeremy Rifkin:
Die empathische Zivilisation.
Wege zu einem globalen Bewusstsein.
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2010, 468 Seiten, ISBN 978-3-593385129
Unsere Zivilisation steht an der Schwelle eines neuen Zeitalters: des Zeitalters der Empathie, das das Zeitalter der Vernunft ablöst. Sagt, um den großen Entwurf nie verlegen, der Soziologe Jeremy Rifkin. Doch verkitscht er seine Vision mit naivem Pathos. Zu Recht aber stellt er die Frage nach unserem Selbstbild neu: Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Trotz der argumentativen Schwächen seines Buches, trotz mancher naiv anmutenden Visionen einer emphatischen Gesellschaft – indem Jeremy Rifkin die Entdeckung unserer empathischen Seiten zum Zivilisationscharakteristikum stilisiert, hat er das richtige Thema auf die Agenda gesetzt.
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Jeff Rubin:
Warum die Welt immer kleiner wird.
Öl und das Ende der Globalisierung.
Carl Hanser Verlag, München 2010, 282 Seiten, ISBN 978-3-446-41955-1
Wenn das Öl teurer wird, wird die Welt wieder kleiner. Denn ein steigender Ölpreis wirkt wie ein Einfuhrzoll: als Gegenmittel zur Globalisierung. Der kanadische Energieexperte Jeff Rubin prophezeit: In der postfossilen Weltwirtschaft werden Export und Import neu gewichtet. Die heimische Wirtschaft erlebt eine neue Blüte. Aber warum ist sich Rubin so sicher, dass der Ölpreis steigen wird? Die Antwort lautet „Peak Oil“: In dem Begriff steckt die These, dass die Erdölförderung nach Überschreiten eines Maximums zurückgehen wird. Weniger Druck in den Ölfeldern, weniger neue Förderstätten – der Einstieg ins postfossile Zeitalter hat begonnen. Von Rubin brillant erklärt.
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Meinhard Miegel:
EXIT.
Wohlstand ohne Wachstum.
Propyläen Verlag, Berlin 2010, 304 Seiten, ISBN 978-3-549-07365-0
Das Wachstumsspiel ist ausgereizt. Die Grenzen des Wachstums sind nun endgültig erreicht. Das ist die These von Meinhard Miegel, wortmächtig vorgetragen in seinem provokanten Buch Exit. Provokant deshalb, weil Miegel an dem unhinterfragten Glaubensbekenntnis unseres Wirtschaftsmodells rüttelt: dass Wachstum notwendig sei. Seine Gegenfrage lautet: „Wie lebt es sich mit geringem oder keinem wirtschaftlichen Wachstum, wie mit wirtschaftlicher Schrumpfung?“ Darauf wird unsere Gesellschaft vielleicht bald eine Antwort finden müssen. Aber auch Miegel bleibt eine Antwort schuldig: wie der ökologische Umbau unseres Wirtschaftssystems ohne Wachstum funktionieren soll.
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Peter Plöger:
Arbeitssammler, Jobnomaden und Berufsartisten..
Viel gelernt und nichts gewonnen? Das Paradox der neuen Arbeitswelt..
Carl Hanser Verlag, München 2010, 250 Seiten, ISBN 978-3-446-41767-0
Peter Plöger zeichnet ein düsteres Bild der neuen Arbeitswelt. Bei ihm herrscht dort keine Aufbruchstimmung. Stattdessen: „Viel Arbeit, wenig Geld, keine Sicherheit“. Das ist die Welt der Arbeitssammler. Sie sind gut ausgebildet, motiviert und optimistisch. Dennoch kommen sie beruflich nicht auf die Füße, hangeln sich von Job zu Job, oftmals am Rande des Existenzminimums. Arbeitssammler sind Prototypen einer neuen Arbeitswelt, in der jeder zum Gestalter seiner Erwerbsbiografie wird. Noch schwanken sie zwischen Prekariat und Avantgarde. Doch sie werden sich entscheiden müssen.
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Markus Albers:
Meconomy.
Wie wir in Zukunft leben und arbeiten werden und warum wir uns jetzt neu erfinden müssen.
Markus Albers, Berlin 2010, 321 Seiten
Ein Buchautor geht schon mal voran: Gibt seinem Verlag den Laufpass und bringt sein neues Buch im digitalen Selbstverlag heraus. Ein Beispiel für das, was er darin beschreibt: eine Ökonomie, in der die eigene Person zur kleinsten wirtschaftlichen Einheit wird. Und das eigene Wissen zum Produktionsmittel und Wertschöpfungsfaktor. In Markus Albers’ Meconomy kann man das, was man wirklich gerne tut, zu seinem Job machen. Nach Wir nennen es Arbeit und Marke Eigenbau ein weiterer schillernder Ausblick in die Kreativökonomie.
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Tim Cole:
Unternehmen 2020.
Das Internet war erst der Anfang.
Carl Hanser Verlag, München 2010, 242 Seiten, ISBN 978-3-446-42162-2
Einen klugen Gedanken bringt der Internetexperte Tim Cole ins Gespräch, Vernetzung, so schreibt er in seinem neuen Buch Unternehmen 2020, bedeute automatisch immer Veränderung. Und im Wesen der Vernetzung liege, dass sich das Tempo der durch sie ausgelösten Veränderungen ständig beschleunigt. Und deshalb wird das Unternehmen von morgen ganz anders aussehen, als wir es heute gewohnt sind. Bestimmt. Denn wenn Vernetzung erst einmal eine kritische Masse erreicht hat, so Cole, gibt es kein Zurück mehr. Unsere Rezension folgt in Kürze.
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Ernst Ulrich von Weizsäcker / Karlson Hargroves / Michael Smith:
Faktor Fünf.
Die Formel für nachhaltiges Wachstum.
Droemer Verlag, München 2010, 432 Seiten, ISBN 978-3-426-27486-6
Wird Umweltschutz zum nächsten Wachstumsmotor, zum Treiber der nächsten langen Welle? Wirtschaft strebt gnadenlos nach mehr Effizienz. Mit weniger Aufwand an Material, Arbeit und Zeit mehr zu erreichen, ist das fundamentale Grundprinzip alles Wirtschaftens. Den Schutz der Umwelt ökonomisch zu denken, ist seit jeher das Anliegen von Ernst Ulrich von Weizsäcker. Nun legt er eins zu: Aus Faktor Vier wird Faktor Fünf, was so viel heißt, wie aus jeder Einheit Energie und Ressourcen fünfmal so viel herauszuholen. Energie- und Ressourcenproduktivität soll zum Motor der nächsten langen Welle werden, so das Ziel der Autoren. Faktor Fünf als Formel für nachhaltiges Wachstum ist das Gegenstück zu Miegels Wachstumspessimismus.
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Marco Bülow:
Wir Abnicker.
Über Macht und Ohnmacht der Volksvertreter.
Econ Verlag, Berlin 2010, 240 Seiten, ISBN 978-3-430300421
Die Unzufriedenheit mit dem parlamentarischen System in Deutschland ist groß. Die Zahl der Wähler schrumpft von Wahl zu Wahl. Viele Bürger sind enttäuscht, wenden sich ab. Der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow greift nun diese Stimmungs- und Sachlage auf und reichert sie mit seinen Erfahrungen an. Er kritisiert die Selbstentmachtung des Parlaments und die Preisgabe seiner Kontrollfunktion gegenüber einer übermächtigen Exekutive. Ein ehrliches Buch über den Verfall einer Idee: Demokratie.
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Klaus Werle:
Die Perfektionierer.
Warum der Optimierungswahn uns schadet – und wer wirklich davon profitiert.
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2010, 255 Seiten, ISBN 978-359-3-39093-2
Besser, schneller, glatter, perfekter werden: Das ist die Mittelschicht-Strategie gegen soziale Deklassierung. Klaus Werle sagt: Der Wunsch nach dem perfekten Leben ist zum Credo des 21. Jahrhunderts geworden. Doch fördern Optimierer das Gleiche, nicht den Unterschied. Auf ihn aber kommt es an in einer Gesellschaft, die Wert aus Ideen schöpft. Werles lesenswertes Buch rückt in den Vordergrund, worauf es in der Wissensgesellschaft entscheidend ankommt: einen Unterschied zu machen.
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Michael Hardt, Antonio Negri:
Common Wealth.
Das Ende des Eigentums.
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2010, 437 Seiten, ISBN 978-3-593391694
Statt einer Empfehlung eine Warnung: Wie ein Wolf im Schafspelz kommt das neue Buch von Michael Hardt und Antonio Negri daher: Vom Verlag mit ansprechenden Texten versehen, gibt es sich als Balsam in die Wunden, die der Kapitalismus geschlagen hat: Verspricht eine Renaissance des „Gemeinsamen“, eine Kultur der gemeinsamen Nutzung von Gütern, das Ende des Eigentums. Doch hinter der modern getünchten Fassade steckt die alte kommunistische Utopie. Mit dem altbekannten Totalitarismus. Monströs.
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