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Ihre Suche nach "Autor: Winfried Kretschmer" ergab 1084 Treffer.
"Wir müssen mit der Überforderung tanzen lernen" - ein Gespräch mit Hans A. Wüthrich / 01.05.2020
Das Dilemma der Führung ist, dass die Referenzen verloren gegangen sind, die Bezugspunkte sicheren Handelns. Alles im Griff haben zu wollen führt in die Überforderung, und die tradierte Managementlehre mit erprobten Lösungsroutinen und Best Practices greift nicht mehr, wo Ungewissheit herrscht. In dieser Lage neue Souveränität zu gewinnen heißt, mit den alten Mustern zu brechen. Und neue Wege zu gehen: experimentieren, ausprobieren, in kurzen Zyklen lernen, viable Lösungen suchen - passende, brauchbare statt der vermeintlich perfekten. Kurz: Der Logik der experimentellen Annäherung folgen.
Wie wir Coronapandemie und Klimawandel gemeinsam bewältigen können - ein Interview mit Claudia Kemfert / 22.04.2020
Schlagartig hat die Coronapandemie die Klimakrise aus der öffentlichen Wahrnehmung gekickt. Doch der Klimawandel wartet nicht. Beide Herausforderungen stellen sich mit höchster Dringlichkeit. Und beide ähneln sich in Ablauf und Lösung, sagt die Klimaökonomin Claudia Kemfert: Sie erfordern, die Wirtschaft neu auszurichten, beim Pandemieschutz auf Gesundheit und Sicherheit, beim Klimaschutz auf Effizienz und Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt zeigt sich in beiden Krisen: Es kommt auf alle an. Auf jeden Einzelnen.
Komplexität verlangt nach Kooperation - ein Interview mit Carolin Wolf / 18.04.2020
Unsere neue Realität erfordert ein neues Denken. Das nur ein gemeinsames Denken sein kann. Denn ein Hirn ist zu wenig für eine zunehmend komplexe Welt. Aber gemeinsames Denken entsteht nicht einfach so. Es verlangt den unbedingten Willen zur Zusammenarbeit. Das beginnt mit weniger Ego-Gehabe und erfordert eine kritische Distanz zur eigenen Wichtigkeit.
"Wir brauchen ein Bewusstsein, dass auch alles anders laufen könnte" - ein Interview mit Armin Grunwald / 04.04.2020
Wir haben in den letzten Jahrzehnten so gelebt, als ginge immer alles so weiter. Die Stabilität der Gesellschaft wurde nicht hinterfragt, auch nicht das Funktionieren der Technik, von der sie abhängt. Wir haben uns zu sehr daran gewöhnt, dass immer alles funktioniert, sagt ein Experte für Technikfolgenabschätzung. Diese unausgesprochenen Gewissheiten sind heute erschüttert. Seine Schlussfolgerung: Wir müssen uns unsere krasse Abhängigkeit von Technologien und Wirtschaftsprozessen ins Gedächtnis rufen. Und brauchen Alternativen.
Abstand halten kann Nähe erzeugen - ein Interview mit Elisabeth Kals / 01.04.2020
In Krisensituationen ist nichts eindeutig, nichts klar, vieles widersprüchlich. Das gilt insbesondere in der Coronakrise. Es gilt für die Wahrnehmung der Bedrohung, für die Ängste der Menschen und ihr Verhalten, für die Einschätzung, was zu tun ist, wie für die Chancen, die auch in dieser schwierigen Situation liegen. Eine Sozialpsychologin sagt: In der selbst auferlegten sozialen Distanz entsteht ein Gefühl der gemeinschaftlichen und wechselseitigen Verantwortung. Paradoxerweise: Abstand halten kann Nähe erzeugen. Denn in Zeiten des Virus ist Distanz Ausdruck von Empathie und Verantwortung - mit dem anderen, für den anderen.
Die Organisation als komplexes Gebilde - ein Gespräch mit Florian Rustler, Nadine Krauss, Daniel Barth und Isabela Plambeck / 21.03.2020
Was ist eine Organisation? Vor nicht allzu langer Zeit noch hätte man ein Organigramm gemalt: bitte schön. Heute sagt man, eine Organisation sei ein komplexes Gebilde. Aber was heißt das konkret? Fünf Münchner Innovationsberater beschreiben die Organisation als Gebilde mit vier zusammenhängenden Räumen. Vier Räume, in denen unterschiedliche Themen verhandelt werden: erstens die Struktur und die Art, wie Entscheidungen getroffen werden, zweitens die operativen Prozesse und Praktiken, drittens die Art und Weise, wie die Menschen miteinander interagieren, und viertens die einzelnen Personen und deren Denk- und Handlungsweisen. Vier Perspektiven, die die Arbeit in, an und mit Organisationen leiten und strukturieren können.
Visionen für das Kommende - die proZukunft-Buchkolumne im Frühjahr / 21.03.2020
Von der Zukunft zu den Zukünften. Das ist ganz grob der Weg, den die Zukunftsforschung als systematische Beschäftigung mit dem Kommenden genommen hat. Am Anfang gab es noch die Erwartung der einen - wahrscheinlichen - Zukunft. Bald schon erschienen mehrere mögliche Zukünfte am Horizont. Heute geht es um Möglichkeitsräume und die Art und Weise, in der sie in die Welt treten: nicht im Takt der Zeit, sondern nichtlinearen Mustern folgend. Eine Buchumschau.
Ein Gespräch über die Wiederentdeckung des Zufußgehens im öffentlichen Raum / 28.02.2020
Die Straße. Historisch war sie eine Erweiterung des Wohn- und Arbeitsraumes. Platz für Handel, Handwerk und Kommunikation, ein multifunktionaler Raum in der Stadt. Heute dient sie nur einem Zweck: dem schnellen Vorankommen des Verkehrs. Ist gleich: des Autoverkehrs. Alles andere ist auf den Gehweg verbannt. Fußgänger ebenso wie Mülleimer und Straßen(!)laternen. Anlass, über das Zufußgehen neu nachzudenken.
"Führung ist eine Funktion, keine Position" - ein Gespräch mit Ulrich Loth / 04.02.2020
Flache Hierarchien. Gelten heute als Erfolgsbedingung für zeitgemäße Unternehmen. Als hip. Da lohnt es, sich ein Unternehmen genauer anzusehen, das seit jeher andere Wege geht: Gore. Dort begreift man Führung als Funktion, nicht als Position. Führung kristallisiert sich heraus, wird nicht vergeben. Sie ist geteilt und verteilt. So hält man es seit der Gründung vor gut einem halben Jahrhundert. Zu einer Zeit, da die meisten Unternehmen noch hierarchisch durchgestufte Pyramiden mit militärisch-direktivem Führungsmodus waren. Ein zweiter Blick auf ein Unternehmen, in dem fast jeder Zweite sich als Führungskraft begreift.
Digitalisierung verstehen heißt Gesellschaft verstehen - ein Gespräch mit Armin Nassehi / 16.01.2020
Klar scheint: Digitalisierung bedeutet Transformation, Disruption, Veränderung. Doch stimmt das wirklich? Der Soziologieprofessor Armin Nassehi dreht die Perspektive und fragt: Welches Problem löst eigentlich Digitalisierung? Seine These: Die Digitalität ist in die Struktur der Gesellschaft selbst eingebaut. Und zwar nicht erst seit der Durchcomputerisierung, sondern von Beginn ihrer Ausdifferenzierung an. Und was wäre dann das Problem, für das Digitalisierung die Lösung ist? Die Komplexität der Gesellschaft in eine handhabbare Form zu bringen.